Wir verwenden Cookies für die beste Nutzererfahrung. Es werden Cookies von Dritten eingesetzt, um Ihnen personalisierte Werbung anzuzeigen. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie der Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät zu. Informationen zu Cookies und ihrer Deaktivierung finden Sie hier.
 
 

Egger Gudrun

BIO Bäuerin
Betriebsführung: Prantl Wolfgang

„Bei Bio zählt nicht das Wieviel, sondern das Wann.“

Meine Geschichte


Jeden Tag stehe ich mit meinen beiden Söhnen auf einer unserer Wiesen in Galsaun, Rabland oder Schluderns und wir beobachten zusammen, wie es der Anlage und ihren Bewohnern geht. Das dauert mindestens eine halbe Stunde. Jeden Tag. Meine Söhne sind sehr diskussionsfreudig. Das ist eine gute Eigenschaft für einen Biobauer. Ich bin der Meinung, wer sich für die organische Anbauweise entschieden hat, sollte das auch sein. Ich stufe mich selbst sogar als diskussionsgierig ein. Den Gesprächsstoff liefert die Apfelwiese selbst.

Nach intensiver Beobachtung, bei der wir uns mit vielen Details auseinandersetzen, tauschen wir unser Wissen aus und dann handeln wir. Das Laub kann zum Beispiel verschiedene Grüntöne aufweisen und dementsprechend entscheiden wir ob eine Düngung notwendig ist oder nicht. Diese kann über die Blätter selbst sinnvoll sein oder aber über die Wurzeln mehr Erfolg versprechen, hängt vom Zeitpunkt der Beobachtung ab und wie wir das Beobachtete deuten. Das Triebwachstum kann in einem bestimmten Moment gut oder schwach sein, Nützlinge zwar da sein, aber nicht genügend Schädlinge, von denen sie sich ernähren können. Alles hängt vom Moment ab. Das ist Bio.

Ein Baum kann zu schnell wachsen und dann auch zu schnell schwach werden. Eine Apfelsorte kann resistenter als die andere sein, aber für eine bestimmte Lage trotzdem nicht geeignet sein. Wir können nicht jede Wiese gleich behandeln. Jede will konstante Aufmerksamkeit für sich. Sie verlangt, dass wir uns mit ihr abgeben und sie beobachten. Nützlinge wie Marienkäfer und Ohrwürmer können nicht überleben oder sich vermehren, wenn das Gleichgewicht an Schädlingen wie Würmer, Raupen und Läuse nicht im richtigen Moment gegeben ist. Sie sind Jäger und brauchen Beute.

Mit einer Wetter-App auf meinem Mobiltelefon kann ich die Anwesenheit oder Abwesenheit einer größeren Regenwolke bis auf 20 Minuten genau festmachen, auch hier zählt der Moment, wann ich welche Maßnahme im Feld umsetze. Biobauer sein bedeutet für mich vor allem eines: im richtigen Moment das Richtige tun. Dann wächst alles auf fruchtbarem Humus, die Natur wird im höchsten Maße respektiert und an die erste Stelle gesetzt.

 

Mein Biohof

 
 

Teilen

Echte Freunde teilen alles.