Meine Geschichte
Am Valtinhuebhof in Tschars betreiben wir Landwirtschaft in der nunmehr vierten Generation. Mein Großvater hatte am Hof sogar noch eine Backstube, mein Vater hat dann Ende der 1950er Jahre mit dem Anbau von Äpfeln begonnen. Als Vertreter der dritten Generation habe ich die landwirtschaftliche Schule Laimburg besucht und bin als Obstbauer gerne in seine Fußstampfen getreten. Nun ist es mein Sohn Lukas, der in die meinen tritt. Anders als im berühmten Lied von Cat Stevens „Father and Son“ wollten wir allerdings eine Veränderung. Gemeinsam haben wir den Wechsel zur biologischen Anbauweise beschlossen und unser Biosortiment mit zwei typischen Biosorten wie Topaz und Natyra bereichert. Der saure Topaz wirkt grad dank seiner Säure im Sommer angenehm erfrischend und erinnert mit seinem Aroma meiner Meinung nach sehr an einen guten Champagner. Nur einige Prozent dieser Sorte vermischt mit süßem Saft eines Golden Delicious ergibt den besten aller möglichen Apfelsäfte. Für mich unser typisch Vinschger Luxusgetränk, das nicht weniger prickelnd als das Traubenelixier aus Frankreich ist. Wir bauen eben das an, was uns beiden selbst am besten schmeckt.
Die Sorten Topaz, Natyra und Bonita, sind sehr resistent gegen den Schorfpilz, was den Einsatz von natürlichen Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum reduziert. Genauso achtsam und sparsam gehen wir bei unseren traditionellen Golden Delicious, Red Delicious und Gala vor. Vater und Sohn befruchten sich gegenseitig mit neuen Ideen und Ansichten. Dieser kritische Dialog zwischen mir und meinem Sohn ist sehr wichtig, denn fixe Zauberformeln gibt es bei Bio nicht. Ganz im Gegenteil: Wenn man drei Biobauern eine Frage stellt, kriegt man drei verschiedene Antworten, die unter Umständen alle drei richtig sein können.
Da unser unmittelbarer Nachbar schon seit zwanzig Jahren biologisch wirtschaftet und sowohl ich als auch Lukas kein Unkraut mehr spritzen wollten, war Bio für uns folgerichtig jene Anbauweise, die wir lernen, einspielen und ausreifen wollten. Als Team. Besonders Spaß macht uns beiden - auch bei Bio - die Teamarbeit in der Veredelung der Apfelbäume durch sogenanntes „Abbelzen“. Im weiteren Jahresverlauf stellt auch das „Apfelzupfen“ eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit da. Wir raten dabei unseren Helfern, dass sie im Zweifelsfall lieber mehr Äpfel hängen lassen sollen als zu wenig. Lukas und ich gehen dann sowieso nochmal die Apfelreihen durch und prüfen, ob alles passt. Wir sind schließlich ein Team aus „Father and Son“ und biologisch optimal eingespielt.