Meine Geschichte
Der „Kaspermichlhof“ liegt auf ca. 1.500 Meter in St. Valentin a.d. Haide im sog. Vinschger Oberland, dem höchstgelegenen Abschnitt des Etschtales. Von unserem Reiterhof aus genießen Besucher und Pferde einen unvergesslichen Ausblick auf den Haidersee und auf den Gletscher von König Ortler. Unsere Noriker und Haflinger-Pferde unterhalten die Urlaubsgäste und deren Kinder. Sie sind das Highlight auf unserem Biobauernhof, der Mitglied von Roter Hahn ist. Wenn die Pferde nicht am Hof sind, dann grasen sie am wunderschönen Lärchenwald von St. Valentin oder sind auf der Alm von Schöneben. Zum Hof gehören fruchtbare Böden in Schluderns auf ca. 920 Meter sowie jene in St. Valentin in der Nähe des Hofes. Ich baue darin Blumenkohl oder Kartoffeln an, bereits seit 15 Jahren nach biologischen Richtlinien.
Zum Schutz meiner Biopflanzen verwende ich nur pflanzliche Produkte, die sich selbst abbauen. Sie schonen die Mikroorganismen im Boden und gestalten meine Gemüsepflanzen resistenter. Kohlfliegen und Drahtwürmer werden so davon abgehalten, ihre Larven in die Pflanze selbst oder in ihre Wurzeln zu legen.
Die Böden „füttere“ ich nur mit organischem Dünger, der von den Mikroorganismen und Regenwürmern erst umgewandelt werden muss, bevor ihn die Pflanzen aufnehmen können. Auf diese Weise haben alle etwas davon, die Lebewesen im Boden und mein Gemüse. Handelsdünger in chemischer Form kommt keiner in Einsatz, denn diese sehr wasserlöslichen Stoffe zollen dem Boden keinen Tribut, sie werden nur von der Pflanze schnell aufgenommen, ohne sich ausreichend im Boden zu speichern. Daher ist der hofeigene Mist aus unserer Fleischzucht sehr wertvoll für uns.
Für unsere Kartoffeln und unseren Blumenkohl ist der Boden edler Lebensraum, er selbst ist ein Lebewesen. Daher unternehmen meine Familie und ich alles Notwendige, um diese Ressource gesund zu erhalten. Ich selbst bezeichne den Boden gerne als das Edelmetall von morgen, das in beschränkter Menge vorhanden ist und nicht multipliziert werden kann.
Blumenkohl und Kartoffeln wechseln einander im Anbau ab, dieses Alternieren tut dem Boden gut. Der Blumenkohl ist im Anbau etwas komplizierter als die Kartoffel, bereitet aber dieselbe Freude. Von Mai bis Mitte Juni werden die jungen Setzlinge in den Boden gebracht, im August bis September dann geerntet. Gleich nach der Ernte wird z.B. ein winterharter Roggen als Zwischenfrucht gepflanzt. Dieser wird bis zum Frühling ca. 30 cm hoch und wird dann als „Bodenverbesserer“ und Humus-Bildner in den Boden eingearbeitet, bevor der neue Blumenkohl gesetzt wird. So füttere ich die Mikroorganismen im Boden wieder mit leckeren Zutaten, damit sie sich weiterhin fleißig um mein Biogemüse kümmern können.