Meine Geschichte
Den Törggelehof hatte meine Oma erworben. „Torggel“ ist der Name, den man hierzulande für die Weinpresse verwendete. Einige Liter Goldmuskateller werden seitdem regelmäßig für den Eigengebrauch produziert. Bereits in den 1960er Jahren war mein Vater schon Obstbauer. Ich habe 2003 den Hof von ihm übernommen. Der Törggelehof wird nun schon seit über 15 Jahren nach biologischen Prinzipien geführt.
Anfangs war ich gar nicht so überzeugt, ob sich der viele Mehraufwand bei Bio lohnen würde, heute könnte ich mir eine andere Anbauweise gar nicht mehr vorstellen. Auf dem Hof hilft meine Frau sehr aktiv mit, sie selbst stammt von einem Bauernhof mit Viehzucht. Am Hof wird’s langsam eng: Wir haben 3 Mädels, einen Jungen und das fünfte Kind ist im Kommen. Außerdem beleben einige Ziegen, Hasen und Hühner das Hofgeschehen und sorgen zusammen mit den Apfelsorten Royal Gala, Pinova, Golden Delicious, Fuji und Braeburn für ein recht farbenfrohes und munteres Bild. Der Golden Delicious in Hanglage bereitet uns als Vinschger Paradeapfel mit konstanten Erträgen auch im biologischen Anbau große Freude.
In Zukunft plane ich weitere Sorten in unser Biohof-Sortiment mitaufzunehmen. Ich denke dabei vor allem an die Apfelsorten Cosmic Crisp und Natyra. Für den Eigengebrauch setzen wir auch Erdäpfel. Zusammen mit anderen Bauern beobachte ich gespannt die Entwicklungen am Markt. Wie es aussieht, wird auch der biologische Topaz wieder stärker gefragt sein und auf meiner Apfel-Wunschliste landen. Bin recht offen für Innovation und bin heute noch meinem Freund dankbar, als er mich damals davon überzeugte, die Biowelle mitzureiten.
Die Arbeit am Hof bereitet sehr viel Freude und ist in sich schlüssig: Wenn sich zum Beispiel Baumwanzen zu stark im Gras zwischen den Apfelreihen vermehren, mähe ich es und die Hasen freuen sich über frisches Essen. Wenn Wasser von den Spronser Seen in der alpinen Texelgruppe zusammen mit dem Wasser aus dem Etschwaal meine Apfelwiesen mit der nötigen Frische versorgt und meine Bio-Äpfel deshalb nie Durst leiden müssen… irgendwie schließt sich immer ein naturnaher Energiekreislauf. Wir Biobauern sind Teil davon, der Törggelehof ist Teil davon.