Meine Geschichte
Der Hof meiner Familie wurde von meinem Uropa gekauft. Damals sorgte die Viehwirtschaft für lebensnotwendige Milchprodukte und ein bescheidenes Einkommen. Auch er baute bereits Vinschger Marillen und alte Apfelsorten an, die man heute nicht mehr vorfindet. Mein Vater war einer der ersten Biobauern im Vinschgau. Durch die Hofübernahme führe ich unsere bäuerliche Tradition direkt am Dorfeingang von Morter weiter. Die Apfelwiesen mit Royal Gala, Pinova, Kanzi und Golden Delicious befinden sich alle unmittelbar um die Hofstelle. Da ich die Vielfalt liebe, baue ich auch Topaz, Natyra und Cosmic Crisp an. Wenn man die Blüten dieser Sorten im Frühjahr intensiv riechen kann, dann verspricht das eine gute Befruchtung durch die Bienen und lässt auf eine reiche Ernte hoffen. Am guten Duft erkenne ich, dass sich die Honigbienen austoben und auch Wildbienen und Hummeln ihren Spaß bei der Arbeit haben. Die rege Flugtätigkeit der Hummeln und Wildbienen schätze ich besonders, da diese noch fleißiger als ihre Verwandten sind und auch bei kühleren Temperaturen ausschwärmen. Wenn die emsigen Flieger auch nur 10% der Apfelblüten auf meinen Bäumen befruchten, dann reicht das für eine gute Ernte aus. Natürlich gehe ich dabei auf Nummer sicher und leihe mir von einem Bekannten jedes Jahr bis zu sieben Bienenvölker aus, die hier am Hof einige Wochen lang für summendes Geschwader sorgen. Durch das Anbringen von Bienenhotels in meinen Anlagen kann die Brut der Wildbienen überwintern und im nächsten Jahr eine neue Generation schlüpfen. Immergrüne Blühstreifen und Einsaaten an den Außenseiten meiner Wiesen locken weitere Nützlinge an.
Durch die vielen Apfelsorten ergibt sich im Herbst bei der Ernte der Früchte ein frohes Farbenspiel.
Für einen guten Bergapfel ist gutes Bergwasser nötig. Unser Wasser für die Bewässerung stammt aus dem Martelltal und somit direkt aus dem Gletschergebiet. Manchmal besitzt das Wasser einen bleichen Film, weil durch die Bewegung der Gletscher der sog. Gletscherschliff voller Mineralien ins Wasser und dann auf meine Wiesen gelangt. Ich freue mich über diesen wertvollen natürlichen Dünger aus dem Nationalpark Stilfserjoch. Gerade in solchen Momenten fühle ich, dass mein Beruf als Bauer auch meine Berufung ist. Hier in der schönsten Gegend Südtirols würde ich mit niemandem tauschen.