Meine Geschichte
Ich bin Nebenerwerbsbauer mit einer beschaulichen Anlage in Kortsch bei Schlanders. Diese bewirtschafte ich nach biologischen Richtlinien. Bio im Nebenerwerb, das geht? Eigentlich nicht, denn die ökologische Landwirtschaft verlangt ausnahmslos eine ständige Anwesenheit. Sie fordert viel und gibt dann auch viel zurück. Da meine Anlage allerdings sehr klein ist und die benachbarte Anlage meinem Cousin Reinhard gehört, wirft er auch über meine ein wachendes Auge und kümmert sich darum. Auch Reinhard ist Biobauer. Außerdem hilft mein Frau Petra sehr fleißig beim „Apfelzupfen“ und bei der Ernte mit. Sie ist Lehrerin an der Grundschule, im Herzen aber ebenso eine passionierte Landwirtin. Meine Kinder sind 19 und 23 Jahre jung. Ob sie meine landwirtschaftliche Tätigkeit weiterführen werden, steht noch nicht fest.
Hauptberuflich leite ich ein kleines Maurerunternehmen, welches ebenso einiges abverlangt. Das handwerkliche Geschick kommt mir in der Landwirtschaft bei den Maschinen und dem Baumschneiden sehr zugute. Umgekehrt befreit die Arbeit in der Wiese den Geist und lässt eventuelle Problemchen im Unternehmen von einem anderen Blickpunkt aus betrachten.
In meinem Nebenberuf gibt es zum Glück die Obstgenossenschaft, die einem viel Arbeit abnimmt. In der Privatwirtschaft als Maurer fehlt dieser „Sicherheitsgurt“ der gemeinschaftlichen Geborgenheit. Dort ist man auf sich alleine gestellt und die bürokratischen Obliegenheiten fressen dich oft auf. So gesehen, schätze ich mich sehr glücklich, Protagonist in zwei Welten zu sein. Auch wenn das Umschalten manchmal schwierig ist, erzielt man auch in diesem „Multitasking“ zufriedenstellende Ergebnisse.