Meine Geschichte
Am Brunnhof in Latschinig ist Bio nun Teil unseres täglichen Denkens. Schon als ich den Hof von meinem Vater übernommen hatte, wollte ich auf Bio umsteigen. Mein Vater hat diesen Schritt immer befürwortet, hat mir die Umsetzung dann mit einem liebevollen „Mach‘ du!“ schließlich allein überlassen. Auch meine Frau steht hinter dieser Entscheidung und meine Tochter liebt den engen Kontakt zur Natur genauso wie wir.
Meine größte Aufmerksamkeit widme ich dem Bodenleben. Sehr oft greife ich zum Spaten und schaue nach, was darunter so ist. Der Boden ist für uns Bauern das größte Kapital, er ist quasi Körper und eigenständiges Lebewesen für sich, das den Bäumen die nötige Energie geben muss. Den Boden zu vernachlässigen bedeutet gleichzeitig die Bäume zu vernachlässigen. Wenn der Boden gesund ist, ist auch der Baum viel robuster und bei Bio merk ich dies besonders gut. In dieser Anbauweise ist der Dünger nie Mittel zum Zweck, kein Kraftfutter für die Bäume, sondern dient dem aktiven Bodenleben.
Die Bewässerung meiner Golden Delicious, Red Delicious, Pinova, Royal Gala und bald auch der schorfresistenten Natyra erfolgt zum Großteil über Tropfberegnung. Dabei muss jede Wiese anders angegangen werden: anderer Boden, andere Bewässerung. Sogar innerhalb derselben Wiese merke ich Unterschiede im Boden und somit Unterschiede im Wachstum der Bäume. Beobachten, beobachten und nochmals beobachten, beim Boden primäre Notwendigkeit.
Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Bio-Baum stressresistenter ist und diese Resistenz kann ich ihm mit einem lebendigen Boden schenken. Alle organischen Dünger und die vielen Einsaaten von Stickstoff bindenden Pflanzen oder den Boden auflockernden Gräsern und Blumen zielen darauf ab.
Ich liebe Bio, weil man nie ausgelernt hat und ständig dazulernen muss.