Stocker Markus

Biobauer

„Jam-Sessions mit der Natur.“

Meine Geschichte

Ich bin durch und durch Bauer. Schon als Kind habe ich mich am väterlichen „Ganswirtshof“ um unsere Kühe gekümmert, den Stall ausgemistet und die Tiere gefüttert. Vor über zehn Jahren gab mein Vater die Viehwirtschaft komplett auf und widmete sich fortan nur mehr dem Obstanbau. Schließlich kam auch mein großer Moment und ich erhielt von meinem Vater einen Teil des Hofes und konnte meine eigene Hofstelle errichten konnte.

Nach vier Jahren an der landwirtschaftlichen Oberschule war mein Wissensdurst noch lange nicht gestillt und ich nahm jede Gelegenheit wahr, mehr über die biologische Anbauweise zu erfahren. Gespräche mit befreundeten Bauern, Auskünfte beim Südtiroler Beratungsring sowie etliche Flurbegehungen mit Experten führten dazu, dass ich mich immer fitter für Bio fühlte. Ich wollte von A bis Z alles genau verstehen und wagte schließlich den Umstieg auf Bio. Für ein solides wirtschaftliches Standbein schienen mir die Preise bei Bio interessanter und ich ignorierte sogar den Ratschlag meines Vaters, der anfangs befürchtete, ich könnte mich bei Bio übernehmen. Heute hat auch er festgestellt, dass ich nicht gescheitert bin und ich die nötige positive Einstellung für diese Art der Anbauweise habe: Ich werde nicht gleich nervös, wenn ein paar Schädlinge zu Tage kommen und greife dann auch nicht gleich zum Pflanzenschutz. Meistens gesellen sich den Schädlingen schon nach wenigen Tagen natürliche Antagonisten hinzu und die Natur löst das „Problem“ von allein in ihrem Rhythmus. Die potenziellen Schädlinge sind bei Bio und bei allen anderen Anbauweisen dieselben und ich kenne sie schon seit meiner Kindheit. All die vielen Nützlinge in der biologischen Anbauweise hingegen musste ich erst kennenlernen und es wurde zu einer faszinierenden Wissensreise. Man hat nie ausgelernt und ich entdecke auch in den Apfelwiesen von anderen Bauern ständig neue Dinge. Wir tauschen uns viele Tätigkeiten regelmäßig aus, „work-sharing“ vom Feinsten. Gemeinsam beobachtet man besser. Viele Augen sehen mehr als zwei und gemeinsam finden wir Vinschger Bauern immer eine Lösung. Wir sind von Grund auf optimistisch veranlagt und scheuen uns vor keiner anstrengenden Arbeit. Wenn sie dazu dient, die besten Voraussetzungen für Mutter Natur zu schaffen, dann zahlt sich das allemal aus. Auch mein Vater hilft regelmäßig mit und ist nun sehr glücklich über meine Entscheidung, auf Bio umgestiegen zu sein.

Als Hobby-Drummer übe ich mich vor allem in Geduld mit mir selbst. Es braucht viel Zeit bist man neue Dinge gelernt hat und man muss sich sehr oft Fehler verzeihen. Genauso ist das bei Bio und wenn das gelingt, dann bleibt der Spaß und die Freude immer bestehen. Ich passe den Rhythmus meines Schlagzeuges dem der Natur an, dann funktioniert es am besten. Eine zwanglose Jam-Session mit der Natur ist oft sehr sinnvoll, denn man lernt sich so besser kennen und nach einiger Zeit gründet man eine richtig erfolgreiche Band.
 

Mein Biohof

 
 

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