Meine Geschichte
Meine Familie führt den „Dökterlehof“ in der Schlanderser Vogelsanggasse in der 4. Generation. Den Namen des Hofes haben wir meinem Opa zu verdanken, der von den Landwirten „honoris causa“ den Doktortitel erhielt, weil er stets über sämtliche Belange informiert war und immer freudig Auskunft zu landwirtschaftlichen Themen geben konnte. Betriebsleiter auf dem heutigen Hof ist mein Sohn Lukas, der ebenso viel Wissen bündelt und es pragmatisch am Hof einsetzt. Egal ob er unser „Tierkondominium“ anlegt, mit dem er Reptilien als Mäusevertilger anlockt oder Igel und wilde Katzen beheimatet oder aber hungrige Vögel zum Buffet mit Insekten und Würmern einlädt…Lukas fördert die Biodiversität mit noch mehr Vielfalt. Der Blühstreifen in der Mitte der Apfelreihen ist gewollt angepflanzt und nicht nur ästhetisch ein Hingucker. Verschiedene Saatmischungen bringen unterschiedliche Kleearten und sogar Sonnenblumen zum Leben. Während ich mich vorwiegend um das Personal kümmere, ist Lukas für das Operative zuständig.
Der Wechsel zur biologischen Anbauweise war keine Nacht- und Nebelaktion, die ganze Familie hat damals den Entschluss gefasst und nie mehr bereut. Bio ist der Weg und wir deklinieren diesen Weg auf unsere Weise. Auch bei den Sorten lieben wir die Vielfalt. So bauen wir derzeit auf unseren Wiesen im Schlanderser Talboden sowie in Prad und Tschengls acht verschiedene Sorten an. Mit Cosmic Crisp käme eine neunte Sorte dazu, die uns sehr anspricht. Stillstand heißt eigentlich Rückschritt. Auch unsere Erntehelfer wissen unsere spannende Vielfalt am Hof zu schätzen. Das lange Erntefenster von Gala im Spätsommer bis Braeburn im Spätherbst ermöglicht eine gute Verteilung des Arbeitspensums.
Auch kommen uns die unterschiedlichen Aromen der geernteten Früchte so am besten zugute. Wir sind nämlich selbst begeisterte Konsumenten unserer Früchte, ja irgendwie könnte man uns sogar „Vinschger Pommeliers“ nennen. Während der Erntezeit trinken unsere „Klauber“ an die 400 Liter frischen Apfelsaft und nehmen so die besten Aromen und Vitamine zu sich, die der Vinschgau so zu bieten hat. Während meiner Meinung nach Ambrosia und Gala direkt vom Baum am besten schmecken, entfaltet die verlockende Bonita einige Monate nach der Ernte ihr volles Aromaspektrum. Aus dem Gemüsegarten ernte ich besondere Zutaten für mein Vinschger Ratatouille, reich an Facetten wie die Pflanzen- und Tierwelt auf unserem Hof. Mit Lukas an unserer Seite sind mein Mann und ich überzeugt, dass der „Dökterlehof“ auch in Zukunft seinem Namen alle Ehre machen wird.